Die Universität Freiburg trauert um Gunther Neuhaus
Der langjährige Prorektor für Forschung und Innovation ist im Alter von 67 Jahren gestorben
Es ist nur einige Tage her – am 7. Juli 2021 – dass die Universität Freiburg beim Dies Universitatis Gunther Neuhaus als Anerkennung seiner jahrelangen Verdienste die Universitätsmedaille verliehen hat. An der Feier im kleinen Kreis konnte er nicht mehr persönlich teilnehmen. „Gunther Neuhaus hat Großes für die Universität Freiburg geleistet“, sagt Rektorin Prof. Dr. Kerstin Krieglstein. „Er war eine tragende Säule der Universität und hat in seinen zwei Amtszeiten die exzellente Forschung in Freiburg vorangetrieben und Spuren hinterlassen, die von Bestand sind. Mein herzliches Beileid gilt nun seiner Familie.“
Gunther Neuhaus verantwortete bis zu seinem Ruhestand Ende September 2020 als Prorektor die Strategie und Ausrichtung für die Forschung – darunter die zwei erfolgreich eingeworbenen Exzellenzcluster der Universität Freiburg –, die Drittmittelfinanzierung, das Qualitätsmanagement sowie die Förderung kooperativer Forschungsstrukturen. Er war maßgeblich daran beteiligt, das Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) in eine nachhaltig sichtbare Plattform für Spitzenforschung, internationalen Austausch und Interdisziplinarität umzuwandeln, die große Anerkennung findet. Darüber hinaus hat er gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft das Leistungszentrum Nachhaltigkeit und das Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) etabliert – eine Allianz zwischen einer Universität und Fraunhofer, die deutschlandweit einzigartig ist.
Auch abseits der Forschung und seines Amtes war Neuhaus innerhalb der Universität bekannt: Für seine Auftritte auf Partys der Fakultät für Biologie war er schon lange bei Studierenden beliebt – später hat der Vizerektor als „DJ Gunther“ beim Sommerfest des Personalrats auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Freiburg zum Tanzen gebracht.
Gunther Neuhaus, geboren in Linz/Österreich, nahm 1974 das Studium der Biologie an der Universität Salzburg auf und schloss es 1980 mit der Promotion ab. Nach der Habilitation an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich/Schweiz folgte eine Vielzahl von beruflichen Stationen, unter anderem an der Rockefeller University, New York/USA und an der University of Singapore. 1995 nahm Neuhaus den Ruf auf die Professur für Zellbiologie an der Universität Freiburg an. Von 1998 bis 2011 leitete er dort das Zentrum für Angewandte Biowissenschaften, 2012 wurde er zum hauptamtlichen Prorektor für Forschung gewählt, 2018 in seinem Amt bestätigt. Neuhaus war Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher „Leopoldina“.